DanceAbility

DanceAbility Europe gegründet

Von 1.-6. August haben sich in Wien rund 30 Personen aus Finnland, Deutschland, Österreich, Italien und den USA getroffen, die dazu beitragen wollen, dass DanceAbility bekannter in Europa wird.

DanceAbility ist eine Form von modernem Improvisations- bzw. Ausdruckstanz basierend auf Kontaktimprovisation. Dabei werden die eigenen Bewegungen – und seien sie auch noch so klein – bewusst wahrgenommen und ermöglichen so eine Kommunikation mit anderen.

Das Konzept von DanceAbility wurde Mitte der 1980er Jahre vom weltbekannten Tänzer und Choreographen Alito Alessi aus Eugene, Oregon (USA) für Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten entwickelt. Er achtet dabei insbesondere auf die hundertprozentige Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Da es beim Konzept von DanceAbility darum geht, die eigenen (Bewegungs-)Möglichkeiten zu entdecken, treten vorhandene Einschränkungen in den Hintergrund. Nicht zuletzt deshalb eignet sich diese Tanzform hervorragend zum zwanglosen Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung und dient somit zum Abbau von Vorurteilen – ganz im Geist der UN-Behindertenrechtskonvention.

Zur Verbreitung von DanceAbility führt Alessi jährlich mindestens einen Kurs zur Schulung neuer TrainerInnen durch. In vier Wochen vermittelt er die Philosophie von DanceAbility, die stets in praktischen Übungen verdeutlicht wird. Die nächsten Ausbildungskurse werden 2012 in Wien und wahrscheinlich 2013 in Italien stattfinden.

Wie so vieles wird auch der Begriff DanceAbility oft für jegliche Art von integrativen Tanzgruppen und für Performances von Menschen mit und ohne Behinderung missbraucht.

Wegen der vielen Feinheiten, die bei DanceAbility wichtig sind, muss aber darauf geachtet werden, dass nur solche Angebote als DanceAbility zu bezeichnen sind, die von Personen (an)geleitet werden, welche die entsprechende Ausbildung haben, und folgende Prinzipien erfüllen, die auf dem Treffen Anfang August erarbeitet wurden:

Einbindung von Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten bzw. von Menschen mit und ohne Behinderung auf allen Ebenen der Arbeit (in den Workshops, als Anleitende, in der Organisation),

Nutzbarkeit der Angebote für alle Menschen in jeglicher Hinsicht in gleicher Weise,

gegenseitiger Respekt,

Partizipation,

Kommunikation,

Miteinander-Teilen von Kreavitivität, Poesie, Schönheit und Kunst

Bezugnehmend auf das letztgenannte Prinzip ist es immer wieder wichtig zu betonen, dass DanceAbility als Ausdruck von Kreativität eine Form von Kunst ist und sich strikt gegenüber Therapie abgrenzt. (Bei therapeutischen Ansätzen geht es immer um die Intention einer Veränderung – bei DanceAbility um Ausdruck der Persönlichkeit.)

Das nächste Treffen des europäischen Netzwerks ist für 2013 in Italien geplant.

Eine Definition zu DanceAbility von Steve Paxton (er hat Kontaktimprovisation als Tanzform entwickelt), ein Statement von Alito Alessi und zahlreiche Anschauungsbeispiele sind unter www.danceability.eu bzw. bei youtube zu finden.

Nähere Inforrmationen bei Martin Seidler, E-Mail: m-g.seidler@t-online.de