Magazinmeldungen:
Sozialamt München will gegen Schwarzarbeit im Pflegebereich vorgehen
Es dürfte allgemein bekannt sein, daß die nötige Assistenz
für viele behinderte Menschen nur finanzierbar ist, weil diese ihre
HelferInnen „schwarz“ beschäftigen. Würden sie den geringen Betrag,
welchen sie von den Sozialämtern pro Stunde ausgezahlt bekommen (z.
B. in München derzeit DM 17,45) ordnungsgemäß versteuern
und die nötigen Sozialabgaben zahlen, bliebe ein Betrag zwischen DM
11.-- und DM 14.-- übrig; Stundenlöhne, für die - insbesondere
in München - niemand mehr arbeitet.
Diese Schwarzarbeit von LaienhelferInnen wurde bisher vom Sozialamt
München mangels realistischer Alternativen geduldet. Am 23.8.99 berichtete
die Süddeutsche Zeitung von einem Schreiben, das Hilfsbedürftige
in Angst versetzt: Mutmaßlich auf Druck der Bundesregierung, die
es sich zum Ziel gemacht hat, Schwarzarbeit zu bekämpfen, teilte das
Sozialamt München den Betroffenen mit, daß die derzeitige Praxis
nicht mehr geduldet werde, und kündigte an, ab nächstes Jahr
Kontrollmitteilungen an Sozialversicherungsträger und Finanzamt zu
machen.
Kontakt: Claus Fussek, Vereinigung Integrationsförderung (München),
Tel. 089/2015466 oder -65.
Änderungen bei der Pflegeversicherung
Seit 1. August 1999 gelten nicht ganz unwesentliche Änderungen
bei der Pflegeversicherung. Die wichtigste und für Menschen mit Behinderungen
interessanteste: Der bei selbstorganisierter Pflege halb- bzw. vierteljährlich
abzurufende Einsatz eines Pflegedienstes („Kontrolleinsatz“) muß
nicht mehr aus eigener Tasche bezahlt werden, sondern wird von der Pflegekasse
finanziert - damit wurde endlich einer jahrelangen Forderung u. a. von
ISL entsprochen.
Informationen über weitere Änderungen beim Servicetelefon
des Bundesgesundheitsministeriums: Tel. 08 00 / 1 91 91 90 (Mo-Do 8.00-19.00;
kostenfrei).
Achtung: Terminkalender genauer führen!
Wie in einer e-mail zu lesen war, informiert die GEZ (Gebühreneinzugszentrale)
diejenigen, deren Rundfunkgebührenbefreiung ausläuft, nicht mehr!
Wer also vergißt, rechtzeitig, d. h. 2 Monate vor Ablauf, eine
Verlängerung der Rundfunkgebührenbefreiung zu beantragen, bekommt
frühestens 1 1/2 Monate nach Fristablauf eine Rechnung ins Haus geschickt.
Selbst wenn mensch dann hektisch den Verlängerungsantrag stellt,
gilt dieser noch nicht mal für den aktuellen Monat., so daß
mensch mindestens zwei Monatsgebühren zahlen muß! - Verhandlungen
mit der GEZ haben sich als sinnlos herausgestellt.
„Organspende“ in Frage gestellt
Unter diesem Titel hat das Forum zur Beobachtung der Biowissenschaften
e. V. (BioSkop) eine 36seitige sehr informative Broschüre herausgebracht,
in der das Thema Organspende kritisch beleuchtet wird. ExpertInnen, die
sich teilweise schon sehr lange mit dem Thema beschäftigen, versuchen
Fragen zu beantworten, die in der allgemeinen Diskussion (bewußt?)
nicht gestellt werden.
Aus Anlaß des am 1.12.1997 in kraft getretenen Transplantationsgesetzes
geht es in einem ersten Teil um das Menschenbild der modernen Medizin und
insbesondere um das Konzept des Hirntods bzw. dessen Feststellung. In kurzen
Erfahrungsberichten wird deutlich, daß die MedizinerInnen mit für
Laien nicht nachvollziehbaren Setzungen arbeiten, um Organe zu transplantieren,
und sich oft über den Wunsch, nur bestimmte Organe zu entnehmen, hinwegsetzen
bzw. einen sog. „Hirntoten“ regelrecht ausschlachten.
In einem zweiten Teil wird beschrieben, daß ein Leben mit einem
transplantierten Organ keineswegs so problemlos ist, wie es oft dargestellt
wird; ganz abgesehen davon, daß die meisten Betroffenen wegen der
Abstoßungsreaktionen das fehlende Organ mehr als einmal implantiert
bekommen müssen.
Ein dritter Teil geht den Fragen nach, ob es jemals genug Organe für
alle geben kann bzw. ob Organe gerecht verteilt werden können und
geht auf die Problematik des Organhandels sowie auf das Thema Lebendspende
ein.
Literaturhinweise und Adressen runden die Broschüre ab.
Das Heft kann für DM 3.-- bezogen werden bei BioSkop, Bochumer
Landstr. 144a, 45276 Essen, Tel. 0201/5366706, Fax: 0201/5366705.
Die Randschau im Internet
Seit einiger Zeit hat Martin Seidler auf seiner Homepage ein paar Seiten
zur Information über die randschau ins Internet gestellt. Auf diesen
finden sich u. a. die Schwerpunktthemen der randschau-Hefte seit der Ausgabe
4/91 (fast alle Hefte sind übrigens noch lieferbar!) sowie die Inhaltsverzeichnisse
und einige Magazinmeldungen seit der Ausgabe 3/98. Die zugehörige
Internet-Adresse lautet: http://home.t-online.de/home/m-g.seidler/rschau.htm
Forschung am Menschen. Versprechen und sozialpolitische Realität
So lautet der Titel einer Tagung, die am 29. und 30. Oktober 1999 in
Essen stattfindet und von BioSkop e. V. (= Forum zur Beobachtung der Biowissenschaften)
in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung NRW, des Behindertenreferats
des ev. Stadtkirchenverbands Essen, KISS (= Kontakt- und Informationsstelle
für Selbsthilfe) Minden und dem Hannah Arendt Bildungswerk Essen veranstaltet
wird. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen folgende Fragen: Wie sehen
die konkreten Bedingungen der klinischen und genetischen Forschung am Menschen
aus? Wer gestaltet sie? Mit welchen Zielsetzungen und Motiven? Wer bezahlt
und wer gewinnt? Welche Forschungen werden unterlassen, wenn Wissenschaft
und Politik auf eine rein molekulare und genetische Zukunft setzen? Was
zeigt sich dann an gesellschaftlichen und sozialen Konsequenzen?
Referieren werden unter anderem Arnold Köpke-Dutter (er hat als
Rechtsanwalt und Pädagoge die BewohnerInnen eines Heimes für
Menschen mit geistiger Behinderung juristisch unterstützt, welche
illegalen humangenetischen Studien unterzogen wurden), Skúli Sigurdson
(als Wissenschaftshistoriker wird er darlegen, wie die Bevölkerung
Islands zur Zeit genetisch erfaßt wird und die Daten kommerziell
nutzbar gemacht werden) und Claus Fussek (er wird über Menschenrechtsverletzungen
in Pflegeheimen berichten).
Nähere Informationen und Anmeldung bei BioSkop e. V., Bochumer
Landstraße 144a, 45276 Essen, Tel. 0201/5366706, Fax: 0201/5366705.
Lebenshilfe fordert gleiches Recht für Ungeborene
In einer Presseerklärung vom 24.06.99 thematisiert die Bundesvereinigung
Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e. V. die Problematik,
daß Embryos, bei denen durch Pränataldiagnostik eine Behinderung
festgestellt wird, ohne Fristbegrenzung abgetrieben werden können.
Dabei kommt es vor, daß das Kind lebend zur Welt kommt und dann der
ärztliche Auftrag, die Abtreibung durchzuführen und die Behandlungspflicht
des Arztes gegenüber dem Neugeborenen gegeneinanderstehen.
Aus diesem Grund forderte das Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Ingrid
Körner anläßlich eines Fachgesprächs Justizministerin
Hertha Däubler-Gmelin auf, dem Mißbrauch der medizinischen Indikation
zur Abtreibung behinderter Kinder einen Riegel vorzuschieben. Es wird darauf
hingewiesen, daß schon beim Wegfall der sogenannten embryopathischen
Indikation, die zumindest eine 22-Wochen-Frist vorsah, im Rahmen der Änderung
des § 218 vor der Zuordnung zur medizinischen Indikation gewarnt wurde
- diesbezüglich übertreffe die eingetretene Praxis die schlimmsten
Befürchtungen.
(vgl. hierzu auch die Dokumentation von Presseerklärung und Positionspapier
des Netzwerks gegen Selektion durch Pränataldiagnostik zum Thema Spätabtreibungen
in diesem Heft)
MiMMi - MitmachMädchenmagazinMittendrin
Im Juni erschien die erste Ausgabe von MiMMi, dem „MitmachMädchenmagazinMittendrin“.
Die Zeitschrift, die bis Ende 2000 insgesamt viermal erscheint, wird von
(behinderten) Mädchen und jungen Frauen für (behinderte) Mädchen
und junge Frauen gemacht, richtet sich aber auch an Frauen, die mit dieser
Personengruppe arbeiten. Ziel des Heftes ist es, Entwicklungen und Erfahrungen
des Modellprojektes „Mittendrin - Lebenswelten behinderter Mädchen
und junger Frauen“ weiterzugeben, neue Kontakte zu ermöglichen und
den Austausch untereinander zu fördern.
Schwerpunktthema des jetzt vorliegenden Heftes ist die Mädchenkonferenz,
die vom 16.-18.10.98 in Würzburg stattfand, und u. a. dazu dienen
sollte, daß sich Mädchen mit den unterschiedlichsten Behinderungen
sich selbst im Spiegel der anderen Behinderungen bewußter erleben.
Daneben findet frau Tips für die Freizeit, die „Computerecke“ und
eine Kontaktbörse.
MiMMi ist gegen DM 5,00 in Briefmarken zu beziehen beim Bundesverband
für Körper- und Mehrfachbehinderte e. V., Stichwort „MiMMi“,
Brehmstr. 5-7, 40239 Düsseldorf. Nähere Informationen bei Projektleiterin
Heide Adam-Blaneck, Tel. 0221/64004-16.
Aktion Sorgenkind will sich im März 2000 umbenennen
-
Künftiger Name: Aktion Mensch
Anfang Juni haben die Gremien der Aktion Sorgenkind in Mainz beschlossen,
ihren seit 1964 existierenden und von der Behindertenbewegung oft kritisierten
Namen ab Anfang März 2000 in Aktion Mensch zu ändern.
Die Gruppierungen der Bewegung, die im Rahmen der „Aktion Grundgesetz“
schon seit geraumer Zeit mit der Aktion Sorgenkind zusammenarbeiten, begrüßten
die Entscheidung als einen „wichtigen Etappensieg für ein neues Denken
über Behinderte“, der „unsere besondere Hochachtung“ verdiene. Damit
würde der schon seit längerem existierenden Perspektivenwechsel
in der Behindertenpolitik, bei dem nicht mehr Aspekte der Fürsorge,
sondern die gleichen Menschenrechte im Vordergrund stehen, dokumentiert.
Nach Dieter Stolte spiegele der neue Name sowohl das größere
Aufgabenspektrum des Vereins als auch „den gesellschaftlichen Perspektivwechsel
im Umgang mit behinderten Menschen“ wider. „Wer nur die Behinderung sieht,
sieht nicht den ganzen Menschen“, erklärte der ZDF-Intendant.
- Wir von der randschau-Redaktion beobachten die Entwicklung nüchtern
und eher skeptisch: Namen alleine machen es nicht, die Strukturen müssen
sich ändern!
Achtung für Behinderte ist Maßstab für eine humane Gesellschaft
Unter diesem Motto steht der Kongreß „Enthinderungen“, der vom
1.-3. Juni 2000 im Kongreßzentrum Bremen stattfifnden wird und zu
dem die Architektenkammer der Freien Hansestadt Bremen, die Bremische Evangelische
Kirche, das Design Zentrum
Bremen und der Verein SelbstBestimmt Leben e.V. einladen.
Themen der Veranstaltung sind u. a.
# Grundlagen zum Verständnis von Integration
# Gleichstellung und Selbstbestimmung
# innovative Modelle und neue Lebensformen: Gestaltung von Wohn- und
Lebensumfeld, berufliche Integration, Assistenzprogramme, neue pädagogische
und therapeutische Konzepte in Kindergarten und Schule, gesundheitliche
Versorgung, Mobilität und Verkehrskonzepte.
Abgerundet wird der Kongress und ein Kulturprogramm, das herausragende
Projekte von behinderten und nichtbehinderten KünstlerInnen vorstellt.
Ziel des Kongresses ist es, an der Schwelle zum neuen Jahrtausend Wege
für ein Leben in Würde und ohne Ausgrenzungen aufzuzeigen. Namhafte
Referentinnen und Referenten werden zu Grundfragen eines partizipatorischen
und selbstbestimmten Lebens neue Ansäze der Integration zur Diskussion
stellen.
Der Kongreß richtet sich an behinderte und nichtbehinderte Menschen
und bietet Interessierten und ExpertInnen die Möglichkeit zu einem
Austausch über ein barrierefreies Zusammenleben. Erwartet werden rund
tausend Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet
und dem europäischen Ausland.
Nähere Informationen bei Selbstbestimmt Leben Bremen e.V., Ostertorsteinweg
98, 28203 Bremen, bzw. Postfach 10 69 29 in 28069 Bremen, Tel.: 0421/7941959,
Fax: 0421/7941960, e-mail: kongressbuero@enthinderungen.de,
Internet: www.enthinderungen.de
(Quelle: Veranstalterinfo im Internet)
Neue Vorschläge für Anti-Diskriminierungs- bzw. Gleichstellungsvorschriften zugunsten von behinderten Menschen
Das Forum behinderter Juristinnen und Juristen hat bei seinem Treffen
am 12.6.1999 beschlossen, neue Vorschläge für Anti-Diskriminierungs-
bzw. Gleichstellungsvorschriften zugunsten von behinderten Menschen zu
erarbeiten. Damit soll der Entwurf aus dem Jahre 1995 erheblich erweitert
und aktualisiert werden. Es ist geplant, das fertige „Produkt“ um den 3.12.1999
herum der Öffentlichkeit vorzustellen und so zu erreichen, daß
das Papier im Gesetzgebungsverfahren für das von der Regierungskoalition
angekündigte Gleichstellungsgesetz für Behinderte eine wichtige
Rolle spielen kann.
Internet-Seite des Europarates zur Chancengleichheit behinderter Menschen
Der Europarat bietet seit Mitte April eine neue Internet-Seite mit Informationen
zur Chancengleichheit von behinderten Menschen an.
Unter der Adresse http://www.coe.fr/socsp
finden sich eine Vielzahl von Informationen zu Themen, die von Arbeit und
Beschäftigung bis Zugänglichkeit von Gebäuden reichen und
auch Fragen wie Assessments, Neue Technologien, Diskriminierung und Gewalt
gegen behinderte Menschen einschließen.
Die Informationen sind in den offiziellen Amtssprachen Englisch und
Französisch verfaßt.
Die Internet-Seite ermöglicht einen raschen und benutzerfreundlichen
Zugriff auf alle relevanten Publikationen des Europarates. Sie enthält
aber auch grundsätzliche Texte, wie z.B. die Europäische Menschenrechtskonvention
oder die Europäische Sozialcharta.
Über eine Wer-macht-was-Taste und Feedback-Tasten können
die NutzerInnen einen direkten Dialog mit den entsprechenden Abteilungen
führen.
Die Internet-Seite, die regelmäßig aktualisiert wird, bietet
zudem nützliche Querverweise zu anderen nationalen und internationalen
Seiten, die sich mit Behindertenpolitik beschäftigen.
(aus: BAR-Information 3/1999)
Mit Rädern und Stock auf Achse: Reiseinfos für Menschen mit einer Behinderung
Reisen mit einer Behinderung ist längst kleine Unmöglichkeit
mehr, aber oft noch mit erheblichem organisatorischen Mehraufwand und den
„üblichen“ Hindernissen versehen.
Mittlerweile haben sich in der Schweiz, aber auch in Deutschland, einzelne
Reiseanbieter auf Reisen mit einer Behinderung spezialisiert.
Unterstützt werden diese Angebote neuerdings von der Reisefachstelle
von Mobility International Schweiz (MIS) mit Sitz in Olten, die Informationen
rund um das Reisen für Menschen mit Behinderung (gleich welcher Art)
sammelt und verbreitet. Diese setzt sich für einen Tourismus für
alle ein und bemüht sich, durch gezielte Information das Reisen für
behinderte Menschen zu erleichtern. Ebenso versucht sie, die Reiseanbieter
für Anliegen von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren.
MIS bietet über die Infothek ihrer Homepage eine weltweite Sammlung
von Reiseführern und Informationsschriften für behinderte Reisende
zu allen Reiseformen an, die per E-Mail oder telefonisch bezogen werden
können.
Nähere Informationen: Mobility International Schweiz, Frohburgstr.4,
4600 Olten, Tel.: 0041/62/206 88 35, Fax: 0041/62/206 88 39, e-mail: mis-ch@bluewin.ch,
Internet: http://www.mis-infothek.ch
Kämpfer für die Belange blinder Menschen im öffentlichen Personennahverkehr
Seit einigen Jahren kämpft der Kölner Kurt Dummer um Verbesserungen
im öffentlichen Personennahverkehr und um die Aufstellung von Ampeln
mit akustischem Signal und steht deshalb im intensiven Briefkontakt mit
Stadtverwaltung und Verkehrsbetrieben. Diesen Schriftwechsel, d. h. seine
Anregungen und die teilweise sehr dümmlichen Antworten darauf, hat
er unter dem Titel ‘Kölner Geschichten’ zusammengefaßt - mittlerweile
gibt es drei dünne Heftchen dieser Art.
Wer sich ffür diese interessiert, kann Kontakt aufnehmen mit Kurt
Dummer, Dombacher Str. 11, 51065 Köln, Tel. 0221/698044, Fax: 0221/699587.
Stadtführer für Behinderte Ulm/Neu-Ulm
Der Club „Körperbehinderte und ihre Freunde“ hat einen Stadtführer
für Ulm/Neu-Ulm aufgelegt: die Broschüre „Stadttips für
Behinderte“. Unterteilt in die Rubriken „Behörden“, „Dienstleistungen“,
„Freizeit“, „Gastronomie“, „Gesundheitswesen“, „Handel“, „Handwerker“,
„Kultur und Bildung“, „Religionen“, „Soziale Einrichtungen/Beratungsstellen“
und „Stadtverwaltung“ wurden in der Regel nur Gebäude mit maximal
einer Stufe und einer Eingangsbreite von mindestens 85cm aufgenommen. Die
einzelnen Gebäude werden mit Piktogrammen erklärt, wobei auch
Parkmöglichkeiten, Art des Zugangs und die Zugänglichkeit der
Toiletten für Rollstuhlfahrer erfaßt sind. Außerdem findet
sich in dem Heft eine Zusammenstellung der Fahrdienste, der öffentlichen
Behindertentoiletten, der für Rollstuhlfahrer nutzbaren Telefonzellen
und der öffentlichen Behindertenparkplätze.
Der Stadtführer kann gegen eine Schutzgebühr von DM 5,50
in Briefmarken bezogen werden beim Club „Körperbehinderte und ihre
Freunde“, Ferdinand-Weiß-Weg 16, 89077 Ulm.
Angebot für eine Benefizveranstaltung zur Förderung des Krüppel-Lesben-Netzwerks
Die Tatsache, daß das Krüppel-Lesben-Netzwerk dringend finanzielle
Unterstützung braucht, hat Wally de Lalande veranlaßt zu überlegen,
wie sie mit ihren Fähigkeiten - Schreiben und Lesen - dazu beitragen
kann, das Geldproblem zu lösen. Sie möchte Lesungen veranstalten
und ihr Honorar, das sie auf DM 600.-- plus Unkosten ansetzt, dem Krüppel-Lesben-Netzwerk
zu spenden. Nun sucht sie Menschen, die eine Veranstaltung mit ihr organisieren
wollen.
Die Autorin bietet potentiellen VeranstalterInnen zwei 1½ stündige
Programme zur Auswahl:
# „Grenzgängerinnen“ (Kurzgeschichten von Wally de Lalande, in
denen sie „ohne Rührseligkeit und Moral“ von Leben behinderter und
anderer Frauen erzählt und deren Konflikte und Sehnsüchte aufzeigt)
# „Wie Eine ihre Vision suchte und fand - aber so anders ...“
(Reiseerzählung über ihr Erleben des Michigan-Womyn’s-Music-Festivals,
wo angeblich ihre utopische Vorstellung vom unbehinderten Zusammenleben
der Frauen verwirklicht sein soll) - Zwischen den Texten gibt’s Musik vom
Festival.
Nähere Informationen und Kontakt: Wallly de Lalande, Marienstr.
49, 27249 Mellinghausen, Tel. 04272/7227
Sprechende Geldautomaten für Blinde
Aufgrund einer drohenden Klage von Blindenverbänden hat die zweitgrößte
Bank im US-Staat Kalifornien Wells Fargo als erstes Kreditinstitut sprechende
Geldautomaten eingeführt. Diese ermöglichen es Sehbehinderten
und Blinden, ihren Kontostand abzuhören. Zum Geldabheben müssen
zwar weiterhin Tasten gedrückt werden, die Anweisung dazu gibt aber
eine Stimme.
Informationen zum mobilen Telefonieren für Blinde
Handy-BenutzerInnen im D2-Netz können jetzt auch E-Mails senden
und empfangen, ohne einen Computer zu benötigeri. Die elektronischen
Briefe werden ihnen vorgelesen; sie können auch per Sprache beantwortet
werden. - Informationen wie dlese können Bllnde ab sofort auch einer
Hörerzeltung entnehmen: Elne Auswahl von Artikeln aus der Kundenzeitung
von D2-Betreiber Mannesmann Mobilfunk gibt es vierteljährlich auf
Audio-Cassette bei der Deutschen Blindenstudienanstalt, Postfach 1160,
35001 Marburg, Tel.: 06421/606-267, Fax 06421/606-269, e-Mail: info@blista.de
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Blinde und Sehbehinderte im Alter: Seminar und Konferenz
Vom 16: bis 18. März 2000 findet in Heidelberg eine internationale
Konferenz über die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Senioren
statt. Veranstalter sind der Deufsche Verein der Blinden und Sehbehinderten
in Studium und Beruf (DVBS}, Marburg, und das Deutsche Zentrum für
Altersforschung, Heidelberg. Neben Blindenorganisationen und Fachwissenschaftlern
sind auch Einzelpersonen eingeladen, die am Konferenzthema interessiert
sind. Auskunft gibt der Leiter der DVBS-Seniorengruppe, Dr. Hans-Eugen
Schulze, Albert-Braun-Str. 10 b, 76189 Karlsruhe, Tel. 0721/ 862626.
Ebenfalls um Blindheit und Sehbehinderung im Alter geht es in einem
Seminar des Deutschen Blinden-Bildungswerks.(DBBW) und des Vereins zur
selbständigen Lebensführung Blinder und Sehbehinderter (FOKUS),
Marburg. Es findet vom 2. bis 4. März 2000 in Meinertzhagen statt.
Auskunft: DBBW, Hauptstraße 40, 79576 Weil am Rhein, Tel.: 07621/799230,
Fax: 07621/799231.
Buchkatalog zu medizinischen Themen
Die Schweizerische Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte (SBS) hat ihren
Spezialkatalog mit Hörbüchern für Blinde aus dem Themenbereich
Medizin aktualisiert und um den Teil "Punktschriftbücher" ergänzt:
Er ist seit Mitte August gegen Kostenerstattung auf Diskette oder per e-mail!
lieferbar. Bestellungen bei: SBS-Katalogabteilung, Albisriederstrasse 399, CH-8047
Zürich, e-mail: katalog@sbszh.ch.
Wieder einmal Sparen an der falschen Stelle: Einführung einer Reparaturpauschale für Hörgeräte
Seit Minister Blüm 1990 das Hörgerät mit einem Walkman
verglich, ging es für Schwerhörige in der Hilfsmittelversorgung
bergab. Erst kam die Streichung der Batteriekosten für Hörgerätenutzer
ab 18 Jahren, dann wurden Festbeträge für Hörgeräte
eingeführt, die in den letzten Jahren mehrfach gesenkt wurden, Hilfsmittel
wurden gestrichen (z.B. das Schreibtelefon) und nun stehen die Reparaturkosten
zur Disposition. Die AOK hat mit dieser Einsparung am 1.7.99 bereits begonnen.
Eine Repapraturpauschale von 370,00 DM wurde eingeführt, die für
6 Jahre gelten soll - vorerst zwar nur für Nicht-Festbetragsgeräte.
(Die meisten hochgradig Schwerhörigen haben solche individuell angepaßte
Geräte.) Zuzahlungen von 1000 - 4000 DM pro Ohr sind fast die Regel.
Schlechter hören nur die, die diese Zuzahlungen nicht aufbringen können.
Auch auf Zuzahlungen für "Reparaturen" müssen HörgerätebenutzerInnen
sich jetzt ebenfalls einstellen: Eine weiche Otoplastik kostet ca. 200,00
DM mit einer Haltbarkeitsdauer von ca. 1 Jahr. Wenn sie nicht mehr dicht
ist, entsteht Rückkopplung und ein Pfeifen. Der Schallschlauch muß
je nach Körperwärme ca. alle 2 - 4 Monate erneuert werden (Verhärtung).
Kostenpunkt für hochgradig Schwerhörige (Libby-Horn) ca. 45,00
DM. Daraus wird deutlich: Die Reparaturpauschale ist nach 1 Jahr verbraucht,
ohne einer einzigen "echten" Reparatur.
(Quelle: Deutscher Schwerhörigenbund (DSB), Ortsverein Essen e.V.)
Karawane 2000
Im Jahr 2000 sollen im Rahmen einer Art Karawane von Hadamar nach Assisi
eine Vielzahl von Veranstaltungen zum Thema Behinderung durchgeführt
werden, an der sich Projekte und Organisationen aus einer Vielzahl von
Ländern beteiligen. Durch diese Aktion soll ein Ort der Vernichtung
behinderter Menschen mit einem Ort, der für Frieden und Akzeptanz
steht, verbunden werden.
Für das Gelingen der Karawane im Sinne von Menschen mit Behinderungen
ist es wichtig, daß sich auch Gruppen aus der Behindertenbewegung/Selbsthilfebewegung
beteiligen - entweder, indem sie im Vorbereitungskomitee mitarbeiten, oder
eigene Veranstaltungen im Rahmen der Kampagne durchführen. (Die Eröffnungswoche
wird von 12.-18. März in Hadamar stattfinden; dort können Räumlichkeiten
für entsprechende Veranstaltungen kostenlos zu Verfügung gestellt
werden.)
Nähere Informationen: Karawane 2000 c/o Internationaler Bund,
Behindertenhilfe Hessen, Am Borkenberg 11, D-61440 Oberursel, Tel. 06171/6383-0,
Fax: 06171/55946
Zeugen Jehovas übernehmen Patienten-Selbsthilfegruppe
...
(Diese Meldung ist umstritten und wird deshalb an dieser Stelle nicht mehr
veröffentlicht.
Martin Seidler, 7.7.2005)
© Martin Seidler
Letzte Aktualisierung: 15.05.2003